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Karl Heinrich von Bogatzky: Mein Mittler ist nun da
Mein Mittler ist nun da
1.) Mein Mittler ist nun da,
Mein Bürge stellt sich ein,
Die große Sündenschuld
Soll nun bezahlet sein.
Gott hatt' sie ja am Bürgen selbst gerochen (a)
Und also uns, die Schuldner, frei gesprochen.
Mein Heil ist nah,
Mein Mittler ist nun da,
Mein mittler ist da.
2.) Gott sieht in Gnaden an,
Was unser Bürge tut,
Denn dieser zählt für uns
Die Schuld mit seinem Blut.
Er ist für uns der andre Adam worden, (b)
Er steht anstatt des ganzen Menschenorden.
Drum sieht Gott an,
Was er für uns getan.
Gott siehet es an.
3.) Er nahm die Schuld auf sich
Und ward für uns ein Fluch,
Er ward für uns bei Gott
Ein lieblicher Geruch.
Er hat mit Gott dadurch uns ganz versühnet
Und alles Heil auf ewig uns verdienet.
Er büßt an sich
Die Schuld für dich
Und mich, er nahm sie auf sich.
4.) Gott ist gerecht und treu,
Er wird, nach seiner Huld,
Die durch den Bürg' und Hirt
Bezahlt-gebüßte Schuld
Nicht auch von uns, den Schuldnern und den Schafen
Und zweimal so hier fordern und bestrafen.
Es bleibt dabei,
Gott ist gerecht und treu,
Gott bleibet getreu.
5.) Er gab ja selbst den Sohn
Zum Bürg' und Heil der Welt.
Er hat ihn uns zugleich
Zum Gnadenstuhl bestellt.
Er hat ihn selbst zum Opfer sich ersehen,
Wie wär ihm nicht durch ihn genug geschehn?
Zum Heil, zum Lohn,
Zu unserm Gnadenthron,
Gab Gott uns den Sohn.
6.) Der Frieden ist gemacht,
Gott nahm das Lösegeld,
Das blutig' Opfer an
Und hat uns frei gestellt.
Die Handschrift hängt am Kreuz mit Blut durchstrichen,
Der Fluch und Tod ist mit dem Sohn verblichen.
Es ist vollbracht!
Gott hat an uns gedacht,
Und Frieden gemacht.
7.) Nun ist mein Gott mit hold
In dir, dem lieben Sohn,
Der ihm so wohl gefällt
Als meinem Gnadenthron.
Ich mag zu ihm in deinem Kleide kommen,
Er sieht nur das, was ich von dir genommen.
Gib nur das Gold,
Das schöne Glaubensgold,
So bleibt Gott mir hold.
(a) alte Vergangenheitsform von gerächt
(b) Nach christlicher Vorstellung hat Christus durch seinen Opfertod am Kreuz den Sündenfall Adams und der Menschheit aufgehoben.
Insofern wird Christus oft als der letzte Adam bezeichnet und als der erste neue Mensch, an dem der Fluch der Erbsünde aufgehoben wurde.
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Autor: Karl Heinrich von Bogatzky
Melodie: Mein Jesus, der ist tot
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Die Übung der Gottseligkeit
In allerley Geistlichen Liedern
von Carl Heinrich von Bogatzky
Verlag des Waisenhauses,
Halle [an der Saale], 1750
Thema: Passion
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Karl Heinrich von Bogatzky (* 7. September 1690 in Jankowe bei Militsch (Niederschlesien); † 15. Juni 1774 in Halle (Saale)) war ein asketischer Schriftsteller und Liederdichter aus der pietistischen Schule.
Er studierte zunächst 1713 in Jena die Rechte. 1714 besuchte er August Hermann Francke in Halle, wo er zum lebendigen Glauben durchdrang, aber dennoch sein juristisches Studium fortsetzte. Um die Weihnachtszeit 1715 entschloss er sich am Grab seiner Mutter zum Studium der Theologie. Er war 1729 Kammerjunker des Herzogs Christian Ernst von Sachsen-Saalfeld.
Er wohnte seit 1746 im Waisenhaus zu Halle und starb dort am 15. Juni 1774. Bogatzkys Schriften zeichnen sich durch ihren tiefen Glaubensgehalt und großen Reichtum geistlicher Erfahrung aus. Er schrieb über 400 Lieder, das bekannteste ist das Missionslied 'Wach auf, du Geist der ersten Zeugen'.
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Karl Heinrich von Bogatzky: Mein Mittler ist nun da
Mein Mittler ist nun da
1.) Mein Mittler ist nun da,
Mein Bürge stellt sich ein,
Die große Sündenschuld
Soll nun bezahlet sein.
Gott hatt' sie ja am Bürgen selbst gerochen (a)
Und also uns, die Schuldner, frei gesprochen.
Mein Heil ist nah,
Mein Mittler ist nun da,
Mein mittler ist da.
2.) Gott sieht in Gnaden an,
Was unser Bürge tut,
Denn dieser zählt für uns
Die Schuld mit seinem Blut.
Er ist für uns der andre Adam worden, (b)
Er steht anstatt des ganzen Menschenorden.
Drum sieht Gott an,
Was er für uns getan.
Gott siehet es an.
3.) Er nahm die Schuld auf sich
Und ward für uns ein Fluch,
Er ward für uns bei Gott
Ein lieblicher Geruch.
Er hat mit Gott dadurch uns ganz versühnet
Und alles Heil auf ewig uns verdienet.
Er büßt an sich
Die Schuld für dich
Und mich, er nahm sie auf sich.
4.) Gott ist gerecht und treu,
Er wird, nach seiner Huld,
Die durch den Bürg' und Hirt
Bezahlt-gebüßte Schuld
Nicht auch von uns, den Schuldnern und den Schafen
Und zweimal so hier fordern und bestrafen.
Es bleibt dabei,
Gott ist gerecht und treu,
Gott bleibet getreu.
5.) Er gab ja selbst den Sohn
Zum Bürg' und Heil der Welt.
Er hat ihn uns zugleich
Zum Gnadenstuhl bestellt.
Er hat ihn selbst zum Opfer sich ersehen,
Wie wär ihm nicht durch ihn genug geschehn?
Zum Heil, zum Lohn,
Zu unserm Gnadenthron,
Gab Gott uns den Sohn.
6.) Der Frieden ist gemacht,
Gott nahm das Lösegeld,
Das blutig' Opfer an
Und hat uns frei gestellt.
Die Handschrift hängt am Kreuz mit Blut durchstrichen,
Der Fluch und Tod ist mit dem Sohn verblichen.
Es ist vollbracht!
Gott hat an uns gedacht,
Und Frieden gemacht.
7.) Nun ist mein Gott mit hold
In dir, dem lieben Sohn,
Der ihm so wohl gefällt
Als meinem Gnadenthron.
Ich mag zu ihm in deinem Kleide kommen,
Er sieht nur das, was ich von dir genommen.
Gib nur das Gold,
Das schöne Glaubensgold,
So bleibt Gott mir hold.
(a) alte Vergangenheitsform von gerächt
(b) Nach christlicher Vorstellung hat Christus durch seinen Opfertod am Kreuz den Sündenfall Adams und der Menschheit aufgehoben.
Insofern wird Christus oft als der letzte Adam bezeichnet und als der erste neue Mensch, an dem der Fluch der Erbsünde aufgehoben wurde.
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Autor: Karl Heinrich von Bogatzky
Melodie: Mein Jesus, der ist tot
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Die Übung der Gottseligkeit
In allerley Geistlichen Liedern
von Carl Heinrich von Bogatzky
Verlag des Waisenhauses,
Halle [an der Saale], 1750
Thema: Passion
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Karl Heinrich von Bogatzky (* 7. September 1690 in Jankowe bei Militsch (Niederschlesien); † 15. Juni 1774 in Halle (Saale)) war ein asketischer Schriftsteller und Liederdichter aus der pietistischen Schule.
Er studierte zunächst 1713 in Jena die Rechte. 1714 besuchte er August Hermann Francke in Halle, wo er zum lebendigen Glauben durchdrang, aber dennoch sein juristisches Studium fortsetzte. Um die Weihnachtszeit 1715 entschloss er sich am Grab seiner Mutter zum Studium der Theologie. Er war 1729 Kammerjunker des Herzogs Christian Ernst von Sachsen-Saalfeld.
Er wohnte seit 1746 im Waisenhaus zu Halle und starb dort am 15. Juni 1774. Bogatzkys Schriften zeichnen sich durch ihren tiefen Glaubensgehalt und großen Reichtum geistlicher Erfahrung aus. Er schrieb über 400 Lieder, das bekannteste ist das Missionslied 'Wach auf, du Geist der ersten Zeugen'.
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