Schrattenthal. Maria Immaculata, 1680 - Barock
Am nördlichen Ende des Hauptplatzes der Stadtgemeinde Schrattenthal (HL), der zweitkleinsten Stadt in Niederösterreich (290 EW), steht nahe der Kirche Hl.Augustinus, diese etwa 5,5m hohe hochbarocke seltene Mariensäule aus Zogelsdorfer Sandstein. Sie ruht in 265m SH im Ortsried auf einem dreistufigen Grundfundament auf dem ein flacher nach obenhin mehrfacher gestufter Fussblock aufliegt. Auf diesem ein quaderförmiges Postament mit einer viereckigen Kartusche in der eine gravierte Marmorplatte montiert ist mit einer langen lateinischer Inschrift an beiden Seiten. An der rechten Seite eine schönes Hochrelief des Wappens des Stifters, Freiherr von Adlersthurm. An der linken Seiten nur eine viereckige Kartuschen ohne Inhalt. Am Postament eine quadratische überkragende Deckplatte die unterhalb getreppt ist. Oberhalb ein flacher Säulensockel auf dem sich eine leicht bombierte und nach obenhin leicht verjüngende toskanische Säule erhebt. Sie hat unterhalb einen gestuften Basalring und oberhalb einen gestuften Halsring. Auf der Säule ein stark strukturiertes Kompositkapitell mit weit vorragenden Diagonalvoluten und grossen geflügelten Engelsköpfen und Blumengirlanden (Festone) dazwischen. Am Kapitell ein polygoner Figurensockel auf dem sich die Figurengruppe der Hl.Maria Immaculata befindet. Sie ist eine Mariensäule vom frühen, in Österreich ganz seltenen, "italienischen Typus". Maria steht auf der Weltkugel nicht wie üblich auf der Schlange sondern auf einem mit Flügeln ausgestatteten züngelden Drachen mit einem goldenen Pfeil durch seinen Hals. Der Drache symbolisiert das Böse, die Erbsünde. Maria steht betend am besiegten Drachen mit einem goldenen Sternenkranz hinter ihrem Haupt. 1680 liess die damalige Herrschaft von Schloss Schrattenthal, Freiherr Markus Putz von Adlerthurm, zur Danksagung für das Erlöschen der landesweiten grossen Pest von 1679, diese seltene Mariensäule errichten. Freiherr Adlersthurm kaufte 1660 die von den Schweden 1646 zerstörten spätgotischen Wasserburg, die lange ein Hauptquartier der Schweden war. Er liess die zerstörte Wasserburg in das heute bekannte Barockschloss umbauen. Die Säule wurde von dem aus Nancy, in Lothringen, stammenden Bildhauer Joseph Mayeur geschaffen. Mayuer hat in Österreich mehrere künstlerisch wertvolle schöne Marienstatuen errichtet, wie z.B. jene in Laa/Thaya. Als 1679 Lothringen an Frankreich fiel, verliess er mit seinen Regenten Frankreich und zog nach Österreich. Wenn man mehr über das historische Schrattenthal wissen möchte ist im Anschluss das Album "Schrattenthal" sehr informativ. Letzte Restaurierung: 2023
Standort: GPS 48.712276, 15.909275
Denkmalschutz OID 12747 nach Bescheid
Schrattenthal. Maria Immaculata, 1680 - Barock
Am nördlichen Ende des Hauptplatzes der Stadtgemeinde Schrattenthal (HL), der zweitkleinsten Stadt in Niederösterreich (290 EW), steht nahe der Kirche Hl.Augustinus, diese etwa 5,5m hohe hochbarocke seltene Mariensäule aus Zogelsdorfer Sandstein. Sie ruht in 265m SH im Ortsried auf einem dreistufigen Grundfundament auf dem ein flacher nach obenhin mehrfacher gestufter Fussblock aufliegt. Auf diesem ein quaderförmiges Postament mit einer viereckigen Kartusche in der eine gravierte Marmorplatte montiert ist mit einer langen lateinischer Inschrift an beiden Seiten. An der rechten Seite eine schönes Hochrelief des Wappens des Stifters, Freiherr von Adlersthurm. An der linken Seiten nur eine viereckige Kartuschen ohne Inhalt. Am Postament eine quadratische überkragende Deckplatte die unterhalb getreppt ist. Oberhalb ein flacher Säulensockel auf dem sich eine leicht bombierte und nach obenhin leicht verjüngende toskanische Säule erhebt. Sie hat unterhalb einen gestuften Basalring und oberhalb einen gestuften Halsring. Auf der Säule ein stark strukturiertes Kompositkapitell mit weit vorragenden Diagonalvoluten und grossen geflügelten Engelsköpfen und Blumengirlanden (Festone) dazwischen. Am Kapitell ein polygoner Figurensockel auf dem sich die Figurengruppe der Hl.Maria Immaculata befindet. Sie ist eine Mariensäule vom frühen, in Österreich ganz seltenen, "italienischen Typus". Maria steht auf der Weltkugel nicht wie üblich auf der Schlange sondern auf einem mit Flügeln ausgestatteten züngelden Drachen mit einem goldenen Pfeil durch seinen Hals. Der Drache symbolisiert das Böse, die Erbsünde. Maria steht betend am besiegten Drachen mit einem goldenen Sternenkranz hinter ihrem Haupt. 1680 liess die damalige Herrschaft von Schloss Schrattenthal, Freiherr Markus Putz von Adlerthurm, zur Danksagung für das Erlöschen der landesweiten grossen Pest von 1679, diese seltene Mariensäule errichten. Freiherr Adlersthurm kaufte 1660 die von den Schweden 1646 zerstörten spätgotischen Wasserburg, die lange ein Hauptquartier der Schweden war. Er liess die zerstörte Wasserburg in das heute bekannte Barockschloss umbauen. Die Säule wurde von dem aus Nancy, in Lothringen, stammenden Bildhauer Joseph Mayeur geschaffen. Mayuer hat in Österreich mehrere künstlerisch wertvolle schöne Marienstatuen errichtet, wie z.B. jene in Laa/Thaya. Als 1679 Lothringen an Frankreich fiel, verliess er mit seinen Regenten Frankreich und zog nach Österreich. Wenn man mehr über das historische Schrattenthal wissen möchte ist im Anschluss das Album "Schrattenthal" sehr informativ. Letzte Restaurierung: 2023
Standort: GPS 48.712276, 15.909275
Denkmalschutz OID 12747 nach Bescheid