SV Meppen vs VfB Oldenburg 2009 05 08
by oldigitaleye
SV Meppen vs VfB Oldenburg 3:3 (2:1)
Die Mutter aller Derbys im Nordwesten hat einen Sieger .... die FUSSBALLFANS! Da blieb kein Auge trocken, bei solch einem zweitligareifen Event.
Da war Pfeffer drin! Das Derby bot alles, was sich der Fußballfan nur wünschen kann.
Rund 10.000 Karten konnte der SV Meppen mit viel Einsatz und Werbung unter die Leute bringen, ca. 1500 mögen davon an Oldenburger gegangen sein.
In der Vivaris-Arena war alles angerichtet für ein großartiges Oberligaspiel, dass selbst der 2.Bundesliga alle Ehre gemacht hätte.
Denn auch die Teams beider Vereine ließen sich nicht lumpen und boten ein äußerst schnelles, spannendes und kampfbetontes Duell.
Ich hatte noch gar nicht den Fotokoffer abgestellt und die Kamera in Anschlag gebracht, da tat sich schon etwas auf dem Spielfeld hinter mir. Während ich noch Objektive an die Kameras schraubte, deutete der Schiedsrichter bereits auf den Elfmeterpunkt. Ein Meppener hatte im Strafraum ein Handspiel begangen. Gashemi-Nobakht ließ sich diese Chance nicht entgehen und bereits nach 2 Minuten führte der VfB Oldenburg.
Die Meppener drehten danach auf und der VfB kam während der ganzen restlichen 1.Halbzeit kaum noch gefährlich vor das Tor der Meppener. Dafür aber tauchten die Emsländer jetzt verdammt oft vor dem Keeper des VfB auf. Und Christian Meyer bekam mehr zu tun, als ihm lieb war.
Eine Weile ging das gut, in der 35.Minute allerdings musste Meyer sich dann doch geschlagen geben, als Rene Wessels einen Ball elegant über ihn ins Tor hob. Da war nix zu halten. Das 1:1 stachelte die Hausherren mächtig an. Inzwischen wurde auch die Gangart beider Teams immer rauer. Insgesamt 9 Karten verteilte der Schiedsrichter wohl an beide Teams. Erinnert man sich an das letzte Spiel des VfB in Osnabrück, dann wird daran schon deutlich, dass es hier um sehr viel ging. Gegen Meppen ging der VfB ganz anders zu Werke als gegen die Reserve von Osnabrück.
Zum Ende der ersten Halbzeit wurde es immer hektischer. Die Gastgeber bauten immer mehr Druck auf und sie wurden dafür auch belohnt. Bereits in der Nachspielzeit schoss wiederum Rene Wessels das 2:1. Zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Halbzeit .... die Gelegenheit die Gemüter etwas abzukühlen und die Taktik zu justieren. Der VfB musste in der 2.Halbzeit mehr tun, soviel stand fest.
Es begann also der zweite Spielabschnitt. Und der VfB machte gleich deutlich, dass er das Spiel ganz gewiss nicht abschenken wollte. Die Meppener bekamen jetzt mehr Gegenwehr zu spüren, der VfB kam häufiger vor das Tor der Gastgeber.
Fast wäre der Ausgleich geglückt, knapp konnte Meppens Keeper den Ball über die Latte fausten.
Aber fast im Gegenzug bekam Johan Wigger viel Platz und Zeit den Ball so richtig satt unter die Latte des Oldenburger Tors zu hämmern. Eine Stunde war bis dahin vergangen, jetzt sah es doch nach einem Meppener Heimsieg aus. Die Fans der Meppener jedenfalls begannen schon zu feiern.
Fünf Minuten dauerte die Freude, dann gelang Deumelandt ein überraschender Gegentreffer. Das gab dem VfB merklich Aufwind. Meppen seinerseits hatte auch Chancen, die Führung noch einmal auszubauen.
Rund 5 Minuten vor Ende der Partie aber zog Leo Baal energisch ab und schon stand es letztlich überraschend 3:3.
Meppen wird dieses Unentschieden eher als Niederlage empfinden. Eine ganze Weile sahen sie wie der sichere Sieger aus.
Der VfB hingegen wird aus dieser tollen Partie eine ganze Menge Selbstvertrauen mitnehmen für die letzten beiden Spiele. Fans und Team feierten jedenfalls, als hätten sie das Spiel gewonnen. Es war ein gefühlter Sieg und der Punkt könnte noch einmal ganz wichtig werden, denn Nordhorn gewann gegen Leer zeitgleich mit 5:2.
Jetzt sind 4 Punkte Vorsprung und ein um rund 20 Tore besseres Torverhältnis geblieben. Das sollte immer noch reichen, um mit einem Sieg gegen die Osnabrücker alles klar zu machen.
Und dann kann man die Meisterschaft immerhin vor heimischem Publikum feiern.
Alles Gute an Marcel Salomo, der sich offensichtlich schwerer verletzte. Die letzten Infos dazu klangen sehr schlecht, hoffentlich ergibt eine Untersuchung eine glimpflichere Diagnose!